Krishnamurti, Jiddu

Jiddu Krishnamurti (1895 – 1986) war ein indischer Philosoph, Redner und Schriftsteller.

Zitate von Jiddu Krishnamurti: 

Alle Ideologien, ob religiöse oder politische, sind idiotisch, denn es ist das begriffliche Denken, das begriffliche Wort, das die Menschen auf so unglückliche Weise gespalten hat.

Alleinsein ist keine Isolation, es ist nicht das Gegenteil von Einsamkeit, es ist ein Seinszustand, wenn alle Erfahrung, alles Wissen ein Ende haben. (Quelle: Über die Liebe)

Also sind wir Menschen im Innern verletzt, und aus diesen Verletzungen entstehen neurotische Aktivitäten – aller Glaube ist neurotisch, Ideale sind neurotisch.

Analyse ist eine Form der Lähmung und kann nicht die Kränkungen auflösen.

Auf der materiellen Ebene braucht man natürlich Zeit, um von hier nach dort zu gelangen, aber auf der psychischen Ebene existiert keine Zeit. Das ist eine ungeheuerliche Wahrheit, eine ungeheuer wichtige Tatsache, und wenn man sie entdeckt hat, hat man sich von allen Traditionen freigemacht.

Bei den meisten Menschen ist der Geist gespalten, fragmentarisch, und alles Fragmentarische ist korrupt.

Bei der Meditation geht es darum, die Wahrheit in jedem Augenblick zu sehen – nicht die absolute Wahrheit, sondern in jedem Moment das Wahre und Unwahre.

Bewusstheit ist die vollständige und bedingungslose Hingabe an das, was ist, ohne Rationalisierung, ohne die Trennung von Beobachter und Beobachtetem.

Beziehung ist der Spiegel, in dem wir uns selbst sehen, wie wir sind.

Bloßes Wissen wird zu einer Sucht, einer anderen, subtileren Form der Zerstreuung.

Da man uns verletzt hat, errichten wir eine Mauer um uns herum, damit man uns nie wieder verletzt; und wenn man eine Mauer um sich herum errichtet, wird man nur noch mehr verletzt.

Das „Wie“, die Methoden, die Systeme, sie alle sind Erfindungen des Denkens, daher sind sie begrenzt, daher taugen sie nichts. Wenn Sie das aber verstehen und die Wahrheit erkennen, dass kein System jemals den Geist befreien kann, dann ist die Freiheit augenblicklich da.

Das bloße Verlangen nach der Wiederholung des Vergnügens ruft Schmerz hervor, denn es ist nicht mehr das gleiche wie gestern.

Das Denken hat Unordnung hervorgebracht, weil es einen Konflikt zwischen dem, „was ist“, und dem, „was sein sollte“, zwischen Wirklichkeit und Theorie erzeugt hat.

Die „Wandlung der Gesellschaft“ ist nicht so wichtig; sie wird sich natürlich und zwangsläufig ergeben, wenn der Mensch die innere Wandlung vollzogen hat. (Quelle: Jenseits der Gewalt; 1973)

Die Angst korrumpiert die Intelligenz und ist eine der Ursachen der Selbstverherrlichung.

Die Fähigkeit zu beobachten, ohne zu werten, ist die höchste Form der Intelligenz.

Ein Mensch, der glücklich ist und liebt, sehnt sich nicht nach Besitz. Er lässt sich nicht durch Macht, Status oder Autorität verführen.

Nur die Unglücklichen, die Leidenden, streben nach Macht und Erfolg, um ihrer eigenen Unzulänglichkeit zu entfliehen.

Entscheidend, um Frieden in der Welt zu schaffen, ist unser tägliches Verhalten.

Entweder sind Sie sich des chaotischen Zustands der Welt bewusst, oder Sie schlafen nur, leben in einer Phantasiewelt, einer Illusion. (Quelle: Vollkommene Freiheit)

Es ist die Wahrheit, die befreit, nicht deine Bemühungen, frei zu sein.

Es ist kein Anzeichen von seelischer Gesundheit, an eine zutiefst gestörte Gesellschaft angepasst zu sein.

Es ist nicht so, dass Du frei von Angst sein musst. In dem Moment, wo Du versuchst, Dich von der Angst zu befreien, erzeugst Du einen Widerstand gegen die Angst. Notwendiger, als vor ihr wegzurennen, sie zu kontrollieren oder sie zu unterdrücken, ist es, die Angst zu verstehen. Das bedeutet, sie Dir anzusehen, etwas über sie unmittelbar zu lernen, mit ihr in direkten Kontakt zu kommen.

Freiheit ist essentiell für die Liebe; weder die Freiheit des Aufstandes, weder die Freiheit, alles zu tun, was uns gefällt, noch die Freiheit, uns unserem Verlangen hinzugeben, sondern die Freiheit, die mit dem Verständnis kommt.

Für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen ist das Alleinsein unbedingt notwendig, um seine Sensibilität zu wecken.

Ich habe immer wieder betont, dass es keine Rolle spielt, aus welcher Quelle Sie das Wasser schöpfen, solange es rein ist und solange das Wasser den Durst der Menschen löscht.

Ich würde ein Auto oder ein Dampfschiff zum Reisen benutzen, das sind ganz zweckmäßige Maschinen, die nicht das geringste mit Spiritualität zu tun haben. Ich betone noch einmal, dass keine Organisation den Menschen zur Spiritualität führen kann.

Ist Ihnen jemals klar geworden, dass wir immer dann, wenn wir es am wenigsten erwarten, Inspiration finden? Wir finden sie, wenn wir sie nicht suchen, wenn sich der Geist und das Herz beruhigen.

Jede Form von Ehrgeiz, sei sie spirituell oder weltlich, bringt Furcht und Angst hervor. Ehrgeiz hilft deshalb nicht, einen Geist hervorzubringen, der klar, einfach, direkt und infolgedessen intelligent ist.

Konflikt ist nichts weiter als das Leugnen dessen, was ist, oder das Davonlaufen vor dem, was ist. Einen anderen Konflikt gibt es nicht. Unser innerer Konflikt wird immer komplexer und unlösbarer, weil wir uns weigern, uns dem zu stellen, was ist.

Man hat nie Angst vor dem Unbekannten; man hat Angst davor, dass das Bekannte zu Ende geht.

Man kann mit einem anderen Menschen nur in Harmonie leben, wenn man in sich selbst harmonisch ist. Daher ist es in einer Beziehung so wichtig, nicht auf den anderen, sondern auf sich selbst achten.

Man muss das Leben als ganzes verstehen, nicht nur einen kleinen Teil davon. Deshalb muss man lesen, in den Himmel schauen, deshalb muss man singen und tanzen und Gedichte schreiben, leiden und begreifen, weil all dies „Leben“ ist.

Meditation ist das Reinigen des Geistes und Herzens vom Egoismus; durch diese Reinigung entsteht das richtige Denken, das allein den Menschen vom Leid befreien kann.

Nur der Einzelne, der nicht in der Gesellschaft gefangen ist, kann sie auf fundamentale Weise verändern.

Nur wenn der Geist absolut still ist, sowohl an der Oberfläche als auch tief im Inneren, kann das Unbekannte, das Unmessbare, zum Vorschein kommen.

Nur wenn wir zuhören, können wir etwas lernen. Zuhören ist ein stiller Akt; nur ein ruhiger, aber gleichzeitig aktiver Geist kann lernen.

Sei vorsichtig mit denjenigen, die behaupten, dass sie etwas wissen.

Sie haben die Vorstellung, dass nur gewisse Menschen den Schlüssel zum Reich der Glückseligkeit besitzen. Niemand besitzt ihn. Niemand ist ermächtigt, diesen Schlüssel zu besitzen. Der Schlüssel ist ihr eigenes Selbst, und in der Entwicklung und der Reinigung und der Unbestechlichkeit des Selbst allein ist das Reich der Ewigkeit.

Sobald du erkennst, dass Du so bist wie die restliche Menschheit, bekommst Du eine große Kraft. Dann hast Du die enge Rinne der Individualität, den engen Kreis des ‚Ich‘ und ‚Du‘, des ‚Wir‘ und ‚Sie‘ durchbrochen.

Solange der Geist nicht absolut frei ist von Angst, bringt jede Form des Handelns noch mehr Übel, noch mehr Elend und Verwirrung.

Wenn du die Wahl zwischen zwei Lösungen hast, entscheide dich immer für die großzügigere.

Wenn ein Kind mit einem anderen verglichen wird, ist das eine Verletzung. Jede Form des Vergleichens verletzt.

Wenn ihr wirklich lernt, lernt ihr während eures ganzen Lebens, und dann gibt es keinen speziellen Lehrer, von dem man lernt. Dann lehrt euch alles – ein totes Blatt, ein fliegender Vogel, ein Duft, eine Träne, der Reiche und der Arme, die Weinenden, das Lächeln einer Frau, der Hochmut eines Mannes, ihr lernt von allem, und deshalb gibt es keinen Führer, keinen Philosophen, keinen Guru mehr.

Wenn man sich als Inder oder Muslim oder Christ oder Europäer oder als irgendetwas anderes bezeichnet, ist man gewalttätig. Weil man sich vom Rest der Menschheit trennt. Wenn man sich durch Glauben, Nationalität oder Tradition abgrenzt, erzeugt dies Gewalt. Ein Mann, Gewalt verstehen will, gehört keinem Land, keiner Religion, keiner politischen Partei und keiner sonstigen Teilmenge an; Er beschäftigt sich mit dem uneingeschränkten Verständnis der Menschheit.

Wie ich schon sagte, mein Ziel ist, die Menschen bedingungslos frei zu machen, denn ich behaupte, dass die einzige Spiritualität die Unbestechlichkeit des Selbst ist, denn diese ist zeitlos, sie ist die Harmonie zwischen Vernunft und Liebe. Das ist die absolute, unbedingte Wahrheit, sie ist das Leben selbst.

Wir alle möchten berühmte Menschen sein und in dem Moment, indem wir etwas sein wollen, sind wir nicht mehr frei.

Wo Liebe ist, da ist keine Pflicht und keine Verantwortung.

Zeit ist der Beobachter, der den Abstand zwischen sich und den Bäumen, zwischen sich und dem was ist, herstellt.

Zeitloses Sein besteht nicht darin, Dinge anzusammeln, sondern jeden Tag und jede Minute zu sterben.

Zu beobachten, ohne irgendeine Frage, die eine Antwort erwartet, bedeutet unendliche Wachsamkeit.

Jenseits aller Dinge und frei von allem Kampf gibt es einen Strom, der keinen Anfang und kein Ende hat; eine unbegrenzte Bewegung, die der Verstand niemals einfangen kann.

Das Denken ist das Vergangene, weil es aus der Erinnerung kommt, die immer das Alte ist. Das Denken erzeugt mit der Zeit das Gefühl, dass Sie sich fürchten, und das ist keine aktuelle Tatsache. Die wirkliche Tatsache ist, dass Sie wohlauf sind.

Die Frage, ob es einen Gott gibt oder die Wahrheit oder die Realitat oder wie Sie es sonst benennen mögen, kann niemals durch Bücher, Priester, Philosophen oder Erlöser beantwortet werden. Niemand und nichts kann diese Frage beantworten als Sie selbst; und darum müssen Sie sich kennen. Wenn man sich selbst nicht kennt, ist man unreif. Sich selbst zu verstehen, ist der Anfang der Weisheit.

Die Person namens K. ist überhaupt nicht wichtig … Denn der Sprecher hat keinen Glauben, keine Wertvorstellungen, gehört auch keiner Gruppe oder Religion an, er versucht auch nicht Propaganda zu machen oder Sie zu einer bestimmten Denkrichtung zu überreden noch von der Richtigkeit seiner Aussagen zu überzeugen.

Hören Sie auf niemanden – vor allem nicht auf den Redner.

Man fragt sich nun, ob es möglich ist, auf dieses Eine zu treffen, ohne es einzuladen, ohne es zu erwarten, ohne es zu suchen, ohne danach zu forschen – es von ungefähr zu erleben wie einen erfrischenden Windhauch, der hereinströmt, wenn Sie das Fenster offen lassen. Sie können den Wind nicht einladen, aber Sie müssen das Fenster offen halten. Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie in einem Zustand der Erwartung sind – das wäre eine andere Form der Täuschung. Es bedeutet nicht, dass Sie sich öffnen, um es zu empfangen – das wäre ein anderer Gedankengang.

Sie haben nun eine Reihe von Darlegungen gelesen, aber haben Sie wirklich verstanden? Ihre Voreingenommenheit, Ihre Lebensart, die Struktur der Gesellschaft, in der Sie leben, hindern Sie daran, eine Tatsache anzuschauen und unmittelbar und gänzlich frei zu sein. Sie sagen, ’Ich will darüber nachdenken; ich will überlegen, ob es möglich ist, von der Gewalt frei zu sein oder nicht. Ich will versuchen frei zu sein. ’Dieses ’Ich will versuchen’ ist das Schrecklichste, was Sie sagen können. Es gibt kein Versuchen, Sie können nicht ihr Bestes tun wollen. Entweder Sie tun es oder sie tun es nicht!

Unsere Religionen, die organisierten Glauben, Dogmen, Rituale, dieser ganze absurde Unsinn, all das spaltet die Menschen. Kriege, Kriegsvorbereitungen, Atombomben. Sie kennen den ganzen Schrecken dieser Welt.

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