Schopenhauer, Arthur
Zitate von Arthur Schopenhauer
Das Geld gleicht dem Seewasser. Je mehr davon getrunken wird, desto durstiger wird man.
Der Bart als Geschlechtszeichen mitten im Gesicht ist obszön. Daher gefällt er den Weibern.
Ein Mensch kann zwar alles tuen was er will, aber nicht wollen was er will
Für eine gelungene Rede gebrauche gewöhnliche Worte und sage ungewöhnliche Dinge.
Gerade bei Kleinigkeiten, bei welchen der Mensch sich nicht zusammennimmt, zeigt er seinen Charakter.
Im Reich der Wirklichkeit ist man nie so glücklich wie im Reiche der Gedanken.
Nichts ist schwerer, als bedeutende Gedanken so auszudrücken, dass sie jeder versteht.
Was dem Herzen widerstrebt, lässt der Kopf nicht ein.
Zum Denken sind wenige Menschen geneigt, obwohl alle zum Rechthaben.
Auch das Zufälligste ist nur ein auf entfernterem Wege herangekommenes Notwendiges.
Viel zuviel Wert auf die Meinung anderer zu legen ist ein allgemein herrschender Irrwahn.
Höflichkeit ist Klugheit, folglich ist Unhöflichkeit Dummheit.
Sich mittels ihrer unnötiger- und mutwilligerweise Feinde machen ist Raserei.
Man muss denken, wie die wenigsten und reden wie die meisten.
All unser Übel kommt daher, daß wir nicht allein sein können.
Ein geistreicher Mensch hat, in gänzlicher Einsamkeit an seinen eigenen Gedanken und Phantasien vortreffliche Unterhaltung.
Bei einem einem Stumpfen hingegen ist es die fortwährende Abwechslung von Gesellschaften, Schauspielen, Ausfahrten und Lustbarkeiten, die die marternde Langeweile nicht abzuwenden vermag.
Einsamkeit ist das Los aller hervorragenden Geister.
Man wird in der Regel keinen Freund dadurch verlieren, daß man ihm ein Darlehen abschlägt, aber sehr leicht dadurch, daß man es ihm gibt.
Die ersten vierzig Jahre unseres Lebens liefern den Text, die folgenden dreißig den Kommentar dazu.
Jedes überflüssige Wort wirkt seinem Zweck gerade entgegen.
Jedes Kind ist gewissermaßen ein Genie und jedes Genie gewissermaßen ein Kind.
Beklagte man ehemals die Schuld der Welt, so sieht man jetzt mit Grausen auf die Schulden der Welt.
Das Schicksal mischt die Karten, wir spielen.
Der Heiterkeit sollen wir, wann immer sie sich einstellt, Tür und Tor öffnen, denn sie kommt nie zur Unrechten Zeit.
Was die Leute gemeiniglich als Schicksal nennen, sind meistens nur ihre eigenen dummen Streiche.
Jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein.
Wollen ensteht aus Bedürfniss, also Mangel, also Not.
Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.
Selbst der ärmste Tropf, der nichts hat, worauf er stolz sein kann, hat immer noch sein Vaterland.
Die Welt hat Affen, Europa hat die Franzosen.
Viele verlieren den Verstand deshalb nicht, weil sie keinen haben.
Alle Verliebtheit, wie ätherisch sie sich auch gebärden mag, wurzelt allein im Geschlechtstriebe.
Aller Eigensinn beruht darauf, daß der Wille sich an die Stelle der Erkenntnis gedrängt hat.
Bei gleicher Umgebung lebt doch jeder in einer anderen Welt.
Bescheidenheit bei mittelmäßigen Fähigkeiten ist bloße Ehrlichkeit; bei großen Talenten ist sie Heuchelei.
Das Gesetz also und die Vollziehung desselben, die Strafe, sind wesentlich auf die Zukunft gerichtet, nicht auf die Vergangenheit. Dies unterscheidet Strafe von Rache, welche letztere lediglich durch das Geschehene, also das Vergangene als solches, motiviert ist.
Das Glück gehört denen, die sich selbst genügen. Denn alle äußeren Quellen des Glückes und Genusses sind ihrer Natur nach höchst unsicher, misslich, vergänglich und dem Zufall unterworfen.
Das Talent gleicht dem Schützen, der ein Ziel trifft, welches die übrigen nicht erreichen können; das Genie dem, der eins trifft, bis zu welchem sie nicht einmal zu sehen vermögen.
Das unaussprechlich Innige aller Musik, vermöge dessen sie als ein so ganz vertrautes und doch ewig fernes Paradies an uns vorüberzieht, so ganz verständlich und doch so unerklärlich ist, beruht darauf, daß sie alle Regungen unseres innersten Wesens wiedergibt, aber ganz ohne die Wirklichkeit und fern von ihrer Qual.
Den Menschen ausgenommen, wundert sich kein Wesen über sein eigenes Dasein.
Der Wahrheit ist allezeit nur ein kurzes Siegesfest beschieden zwischen den beiden langen Zeiträumen, wo sie als paradox und als trivial gering geschätzt wird.
Der Wechsel allein ist das Beständige.
Die erste, ja für sich allein beinahe ausreichende Regel des guten Stils ist diese, daß man etwas zu sagen habe.
Die Freunde nennen sich aufrichtig, die Feinde sind es.
Die wohlfeilste Art des Stolzes ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt.
Durch viele Zitate vermehrt man seinen Anspruch auf Gelehrsamkeit, vermindert den auf Originalität, und was ist Gelehrsamkeit gegen Originalität? Man soll Zitate also nur gebrauchen, wo man fremder Autorität wirklich bedarf.
Ein neuer Gedanke wird zuerst verlacht, dann bekämpft, bis er nach längerer Zeit als selbstverständlich gilt.
Eine schwere Aufgabe ist freilich die Höflichkeit insofern, als sie verlangt, dass wir allen Leuten die größte Achtung bezeugen, während die allermeisten keine verdienen; sodann, dass wir den lebhaftesten Anteil an ihnen simulieren, während wir froh sein müssen, keinen an ihnen zu haben.
Gewöhnliche Menschen überlegen nur, wie sie ihre Zeit verbringen. Ein intelligenter Mensch versucht, sie auszunutzen.
In Deutschland ist die höchste Form der Anerkennung der Neid.
Jeder Tag ist ein kleines Leben – jedes Erwachen und Aufstehen eine kleine Geburt, jeder frische Morgen eine kleine Jugend, und jedes zu Bett gehen und Einschlafen ein kleiner Tod.
Man lernt dann und wann etwas, aber man vergisst den ganzen Tag.
Meistens belehrt erst der Verlust uns über den Wert der Dinge.
Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand.
Neun Zehntel unseres Glückes beruhen allein auf der Gesundheit. Mit ihr wird alles eine Quelle des Genusses: Hingegen ist ohne sie kein äußeres Gut, welcher Art es auch, genießbar.
Überhaupt ist der Pantheismus nur ein höflicher Atheismus.
Vergeben und vergessen heißt, kostbare Erfahrungen zum Fenster hinauswerfen.
Was Luther in der Kirche, ist Bako [Francis Bacon] in der Naturwissenschaft.
Wir denken selten an das, was wir haben, aber immer an das, was uns fehlt.
Es ist unmöglich, dass eine Zeitgenossenschaft, welche, zwanzig Jahre hindurch, einen Hegel, diesen geistigen Kaliban, als den größten der Philosophen ausgeschrieben hat, so laut, dass es in ganz Europa widerhallte, Den, der Das angesehen, nach ihrem Beifall lüstern machen könnte. (Über Hegel)
Hegel, ein platter, geistloser, ekelhaft-widerlicher, unwissender Scharlatan, der, mit beispielloser Frechheit, Aberwitz und Unsinn zusammenschmierte, welche von seinen feilen Anhängern als unsterbliche Weisheit ausposaunt und von Dummköpfen richtig dafür genommen wurden…hat den Verderb einer ganzen gelehrten Generation zur Folge.
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