Nietzsche, Friedrich
Zitate von Friedrich Nietzsche
Anhänger aus Widerspruch – Wer die Menschen zur Raserei gegen sich gebracht hat, hat sich immer auch eine Partei zu seinen Gunsten erworben. (Quelle: Menschliches, Allzumenschliches)
Dank – Eine feine Seele bedrückt es, sich jemanden zum Dank verpflichtet zu wissen; eine grobe, sich jemandem. (Quelle: Menschliches, Allzumenschliche)
Das beste Mittel, den Tag zu beginnen, ist: beim Erwachen daran zu denken, ob man nicht wenigstens einen Menschen an diesem Tag eine Freude machen zu können.
Die Menschen ändern sich nicht prinzipiell, nur die Art der Irrtümer, denen sie anhängen unterliegen einem gewissen Wandel.
Ein Denker versteht sich darauf, die Dinge einfacher zu nehmen als sie sind.
Etwas kurz gesagtes kann die Frucht und Ernte von vielen Lang-Gedachten sein. (Quelle: Menschliches, Allzumenschliches)
Gebildet sein heißt: Sich nicht merken zu lassen, wie schlecht man ist.
Willst du das Leben leicht haben, so bleibe immer bei der Herde.
Wofür wir Worte haben, darüber sind wir auch schon hinaus. In allem Reden liegt ein Gran Verachtung. (Quelle: Götzendämmerung)
Den Stil verbessern, das heißt den Gedanken verbessern.
Auch der Mutigste von uns hat nur selten den Mut zu dem, was er eigentlich weiß.
(Bekanntes Zitat von Friedrich Wilhelm Nietzsche)
Auf dem Markt glaubt niemand an höhere Menschen.
Der Sinn in den Gebräuchen der Gastfreundschaft ist: das feindliche im Fremden zu lähmen.
Die Zeit für kleine Politik ist vorbei. Schon das nächste Jahrhundert bringt den Kampf um die Erdherrschaft.
Ein Politiker teilt die Menschheit in zwei Klassen ein: Werkzeuge und Feinde. Das bedeutet, daß er nur eine Klasse kennt: Feinde.
Der Beruf ist eine Schutzwehr, hinter welche man sich erlaubterweise zurückziehen kann, wenn Bedenken und Sorgen allgemeiner Art einen anfallen.
Die Dichter sind gegen ihre Erlebnisse schamlos: Sie beuten sie aus.
Geschichte handelt fast nur von schlechten Menschen, die später gutgesprochen worden sind.
Die größten Ereignisse, das sind nicht unsere lautesten, sondern unsere stillsten Stunden.
Unsere Meinungen: Die Haut, in der wir gesehen werden wollen.
Hat man Charakter, so hat man auch sein typisches Erlebnis, das immer wieder kommt.
Bildung ist das Leben im Sinne großer Geister mit dem Zwecke großer Ziele.
Im Lobe ist mehr Zudringlichkeit als im Tadel.
Alle Vorurteile kommen aus den Eingeweiden.
Die Philosophie ist eine Art Rache an der Wirklichkeit.
Mutige Leute überredet man dadurch zu einer Handlung, daß man dieselbe gefährlicher darstellt, als sie ist.
Der Asket macht aus der Tugend eine Not.
Alle antike Philosophie war auf Simplizität des Lebens gerichtet und lehrte eine gewisse Bedürfnislosigkeit. In diesem Betracht haben die wenigen phiolosophischen Vegetarier mehr für die Menschen geleistet als alle neuen Philosophen, und solange die Philosophen nicht den Mut finden, eine ganz veränderte Lebensweise zu suchen und durch ihr Beispiel aufzuzeigen, ist es nichts mit ihnen.
Die Vernunft beginnt bereits in der Küche.
Doch alle Lust will Ewigkeit, will tiefe, tiefe Ewigkeit
Also sprach Zarathustra
Je höher wir uns erheben, umso kleiner erscheinen wir denen, welche nicht fliegen können.
Die Sorglichsten fragen heute: „Wie bleibt der Mensch erhalten?“ Zarathustra aber fragt als der Einzige und Erste: „Wie wird er Mensch überwunden?“
Ich würde nur an einen Gott glauben, der zu tanzen verstünde.
Blickst du zu lange in einen Abgrund, blickt der Abgrund irgendwann in dich.
Warum sollte ein Leben lebenswert sein, wenn man zugelassen hat, das Demokratie, das heißt mangelnder Glaube an große Männer, ständig neue Völker zugrunde richtet.
Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.
Ein Stein, der anfängt zu rollen, soll man nicht probieren aufzuhalten, sondern noch zusätzlich anstossen
Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. Ich sage Euch: Ihr habt noch Chaos in Euch.
Also sprach Zarathustra – Vorrede (5)
Der Mensch ist ein Seil, geknüpft zwischen Tier und Übermensch – ein Seil über einem Abgrunde.
Immer mehr, immer bessere eurer Art sollen zugrunde gehen, denn ihr sollt es immer schlimmer und härter haben! So allein wächst der Mensch in die Höhe!
Auch der vernünftigste Mensch bedarf von Zeit zu Zeit wieder der Natur, das heißt seiner unlogischen Grundstellung zu allen Dingen.
Ich verstehe unter Geist, wie man sieht, die Vorsicht, die Geduld, die List, die Verstellung, die große Selbstbeherrschung und alles, was Mimik ist.
Von dem, was du erkennen und messen willst, musst du Abschied nehmen, wenigstens auf eine Zeit. Erst wenn du die Stadt verlassen hast, siehst du, wie hoch sich ihre Türme über die Häuser erheben.
Wer von seinem Tag nicht zwei Drittel für sich selbst hat, ist ein Sklave
Was aus Liebe getan wird, geschieht immer jenseits von Gut und Böse.
(Quelle: Jenseits von Gut und Böse (1886) – Aph. 153)
Formel meines Glücks: Ein Ja, ein Nein, eine gerade Linie, ein Ziel.
In Wahrheit heißt etwas wollen, ein Experiment machen, um zu erfahren, was wir können.
Lieber aus ganzem Holz eine Feindschaft, als eine geleimte Freundschaft!
Die Hoffnung ist der Regenbogen über den herabstürzenden jähen Bach des Lebens, hundertmal vom Gischt verschlungen und sich immer von neuem zusammensetzend, und mit zarter schöner Kühnheit ihn überspringend, dort wo er am wildesten und gefährlichsten braust.
Welches Kind hätte nicht Grund, über seine Eltern zu weinen?
Die einen werden durch großes Lob schamhaft, die anderen frech.
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen.
Der Philosoph glaubt, der Wert seiner Philosophie liege im Ganzen, im Bau: die Nachwelt findet ihn im Stein, mit dem er baute und mit dem, von da an, noch oft und besser gebaut wird: also darin, daß jener Bau zerstört werden kann und doch noch als Material Wert hat.
Dem guten Frager ist schon halb geantwortet.
Der Fanatismus ist die einzige „Willensstärke“, zu der auch die Schwachen und Unsicheren gebracht werden können.
Der Mann macht sich das Bild des Weibes, und das Weib bildet sich nach diesem Bilde.
Der Phantast verleugnet die Wahrheit vor sich, der Lügner nur vor anderen.
Der Witz ist das Epigramm auf den Tod eines Gefühls.
Menschliches, Allzumenschliches (1878) – 1. Aph. 202
Das Leben ist wert, gelebt zu werden, sagt die Kunst, die schönste Verführerin; das Leben ist wert, erkannt zu werden, sagt die Wissenschaft.
Wir leben in einem System, in dem man entweder Rad sein muss oder unter die Räder gerät.
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