Lessing, Gotthold Ephraim
Zitate von Gotthold Ephraim Lessing
Der Forscher fand nicht selten mehr, als er zu finden wünschte. (Quelle: Nathan der Weise)
Der wahre Bettler ist doch einzig und allein der wahre König! (Quelle: Nathan der Weise)
Wer über gewisse Dinge den Verstand nicht verliert, der hat keinen zu verlieren.
Die Dienste der Großen sind gefährlich und lohnen der Mühe nicht, die sie kosten.
Die Menschen sind nicht immer, was sie scheinen, aber selten etwas besseres.
Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht noch immer geschwinder, als jener, der ohne Ziel umerhirrt.
Das Lachen erhält uns vernünftiger als der Verdruß.
Wer überlegt, sucht auch Beweggründe, nicht zu dürfen.
Um seinen Verstand auszubreiten, muss man seine Begierde einschränken.
Wir sind alle Blätter an einem Baum, keins dem anderen änlich, das eine symmetrisch, das andere nicht, und doch gleich wichtig dem Ganzen.
Zu viel kann man wohl trinken, doch nie trinkt man genug.
Es sind nicht alle frei, die ihrer Ketten spotten.
Wie kann ich meinen Vätern weniger, als du den deinen glauben? Oder umgekehrt.
Kann ich von dir verlangen, dass du deine Vorfahren Lügen strafst, um meinen nicht zu widersprechen? (Thema Dilemma)
Alle Dichter wollen weniger gelobt und fleißiger gelesen sein.
Beide schaden sich selbst: der, der zu viel verspricht und der, der zu viel erwartet.
Bester Beweis einer guten Erziehung ist die Pünktlichkeit.
Das große Geheimnis, die menschliche Seele durch Übung vollkommen zu machen, besteht einzig darin, daß man sie in steter Bemühung erhalte durch eigenes Nachdenken auf die Wahrheit zu kommen. Die Triebfedern dazu sind Ehrgeiz und Neubegierde.
Das wahre Genie arbeitet gleich einem reißenden Strome sich selbst seinen Weg durch die größten Hindernisse.
Der aus Büchern erworbene Reichtum fremder Erfahrung heißt Gelehrsamkeit. Eigene Erfahrung ist Weisheit. Das kleinste Kapital von dieser ist mehrt wert, als Millionen von jener.
Der Endzweck der Wissenschaft ist Wahrheit, der Endzweck der Künste hingegen ist Vergnügen.
Der vollständige Inbegriff der natürlichen Religion, zu der jeder Mensch verbunden ist, besteht darin, daß man einen Gott erkennt, sich die würdigsten Begriffe von ihm zu machen sucht und auf diese Begriffe bei allen Gedanken und Handlungen Rücksicht nimmt.
Die Menge auf etwas aufmerksam machen heißt: dem gesunden Menschenverstand auf die Spur zu helfen.
Ein Vergnügen erwarten ist auch ein Vergnügen.
Fehler schließen List und Tücke aus; daher müssen alle Fehler allen zu verzeihen sein.
Jeder Mensch hat seinen Stil, sowie seine eigene Nase, und es ist weder artig noch christlich, einen ehrlichen Mann mit seiner Nase zum besten zu haben, wenn sie auch noch so sonderbar ist.
Kein Mensch muss müssen! Man ist niemandem in der Welt etwas schuldig, als sich selber.
Nicht die Kinder bloß speist man mit Märchen ab.
Nur die Sache ist verloren, die man aufgibt.
Reiz ist Schönheit in Bewegung.
So wie es selten Komplimente gibt ohne alle Lügen, so finden sich auch selten Grobheiten ohne alle Wahrheit.
Still mit dem Aber! Die Aber kosten Überlegung.
Worte sind Luft.
Aber die Luft wird zum Wind,
und der Wind macht die Schiffe segeln.
Alle großen Menschen sind bescheiden.
Alter, du bist nicht alt an Jahren, blühend aber ist dein Geist.
Begnügt euch doch, ein Mensch zu sein…!
Das Herz redet uns gewaltig gern nach dem Maule.
Das Wort Zufall ist Gotteslästerung; nichts unter der Sonne ist Zufall; am wenigsten das, wovon die Absicht so klar in die Augen leuchtet.
Denn nichts ist groß was nicht wahr ist.
Der mitleidigste Mensch ist der beste Mensch, zu allen gesellschaftlichen Tugenden, zu allen Arten Großmut der aufgelegteste. Wer uns also mitleidig macht, macht uns besser und tugendhafter.
Der Wille und nicht die Gabe macht den Geber.
Die Rache ist keine Zierde für eine große Seele.
Ein Titel muss kein Küchenzettel sein. Je weniger er von dem Inhalt verrät, desto besser.
Elende Helfer, … die nicht helfen können, ohne zugleich zu schaden!
Furcht und Hoffnung tut bei den verderbten Menschen allezeit mehr als Scham und Ehrliebe.
In der Natur selbst trauen wir einer stolzen Frau nicht viel Zärtlichkeit, und einer zärtlichen Frau nicht viel Stolz zu.
Lebe, bis Du satt geküsst und des Trinkens müde bist.
Leute, die eine große Wohltat gleich ohne Bedenken annehmen können, sind der Wohltat selten würdig Die sie am meisten verdienen, haben auch immer das meiste Misstrauen gegen sich selbst.
Man muss nicht reicher scheinen wollen, als man ist.
Das kleinste Kapital eigner Erfahrung ist mehr wert als Millionen fremder Erfahrungen.
Das Neue ist, eben weil es neu ist, dasjenige, was am meisten überrascht.
Das Vergnügen ist so nötig als die Arbeit.
Der Aberglaube traut den Sinnen bald zu viel, bald zu wenig. (Quelle: Theologiekritische und philosophische Schriften)
Der Name Mutter ist süß; aber „Frau Mutter“ ist wahrer Honig mit Zitronensaft.
Die größte Deutlichkeit war mir immer die größte Schönheit.
Die Komödie will durch Lachen bessern; aber nicht eben durch Verlachen; nicht gerade diejenigen Unarten, über die sie zu lachen macht, noch weniger bloß und allein die, an welchen sich diese lächerlichen Unarten finden.
Erröten macht die Hässlichen so schön: Und sollte Schöne nicht noch schöner machen?
Es ist nicht wahr, dass die kürzeste Linie immer die gerade ist
Es wäre wenig in der Welt unternommen, wenn man nur immer auf den Ausgang gesehen hätte.
Freu dich mit mir! Es ist so traurig, sich allein zu freuen. (Quelle: Minna von Barnhelm; 1767)
Gleichheit ist immer das festeste Band der Liebe. (Quelle: Minna von Barnhelm; 1767)
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