Heine, Heinrich
Zitate von Heinrich Heine
Die Druckerpresse ist die Kelter der Gedanken.
Du fragst mich Kind, was Liebe ist? Ein Stern in einem Haufen Mist.
Ich bin für die Autonomie der Kunst, weder der Religion noch der Politik soll sie als Magd dienen. Sie ist sich selber letzter Zweck.
In uns selbst liegen die Sterne unseres Glücks.
Lasst mich nicht ein alter Polterer werden, der aus Neid die jüngeren Geister ankläfft, oder ein matter Jammermensch, der über die gute, alte Zeit beständig flennt.
Diejenigen fürchten das Pulver am meisten, die es nicht erfunden haben.
Die Musik bei einem Hochzeitszug erinnert mich immer an die Musik von Soldaten, die in den Krieg ziehen.
Jede Zeit ist eine Sphynx, die sich in den Abgrund stürzt, sobald man ihr Rätsel gelöst hat.
Die Kunst des schönen Gebens wird in unserer Zeit immer seltener, in demselben Maße, wie die Kunst des plumpen Nehmens, des rohen Zugreifens täglich allgemeiner gedeiht.
Es gibt kein angenehmeres Geschäft, als dem Leichenbegräbnis eines Feindes zu folgen.
Alle kräftigen Menschen lieben das Leben.
Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.
Trotz seinem Nationalismus bleibt Frankreich der Repräsentant der Revolution, und die Franzosen kämpfen nur für diese, wenn sie sich selbst aus Eitelkeit, Eigennutz und Torheit schlagen.“
Keiner ist so verrückt, daß er nicht einen noch Verrückteren findet, der ihn versteht.
Denk ich an Deutschland in der Nacht,
so bin ich um den Schlaf gebracht.
Ich kann nicht mehr die Augen schließen,
Und meine heißen Tränen fließen.
Die Deutschen sind ein gemeingefährliches Volk: Sie ziehen unerwartet ein Gedicht aus der Tasche und beginnen ein Gespräch über Philosophie.
Die Freiheit der Meinung setzt voraus, daß man eine hat.
Sommer ist bei uns nur ein grün angestrichener Winter, sogar die Sonne muss bei uns eine Jacke von Flanell tragen, wenn sie sich nicht erkälten will.
Der Brief, den du geschrieben,
er macht mich gar nicht bang;
Du willst mich nicht mehr lieben,
aber Dein Brief ist lang.
Zwölf Seiten, eng und zierlich!
Ein kleines Manuskript!
Man schreibt nicht so ausführlich,
wenn man den Abschied gibt.
Als Hegel auf dem Totenbette lag, sagte er: „Nur einer hat mich verstanden“, aber gleich darauf fügte er verdrießlich hinzu: „Und der hat mich auch nicht verstanden.“
Ärgert dich dein Auge, so reiß es aus, ärgert dich deine Hand, so hau sie ab, ärgert dich deine Zunge, so schneide sie ab, und ärgert dich deine Vernunft, so werde katholisch.
Bei Weibern weiß man niemals, wo der Engel aufhört und der Teufel anfängt.
Der Teufel, der Adel und die Jesuiten existieren nur so lange, wie man an sie glaubt.
Die deutsche Sprache ist an sich reich, aber in der deutschen Konversation gebrauchen wir nur den zehnten Teil dieses Reichtums; faktisch sind wir also spracharm.
Die Engel sehen sich alle ähnlich.
Die Handlungen eines Furchtsamen, wie die eines Genies, liegen außerhalb aller Berechnungen.
Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung.
Es gibt nichts Stilleres als eine geladene Kanone.
Ich bin das Schwert, ich bin die Flamme.
In dunklen Zeiten wurden die Völker am besten durch die Religion geleitet, wie in stockfinstrer Nacht ein Blinder unser bester Wegweiser ist; er kennt dann Wege und Stege besser als ein Sehender. Es ist aber töricht, sobald es Tag ist, noch immer die alten Blinden als Wegweiser zu gebrauchen.
Ja, man muss seinen Feinden verzeihen, aber nicht eher, als bis sie gehängt worden.
Jede Zeit hat ihre Aufgabe, und durch die Lösung derselben rückt die Menschheit weiter.
Laß bluten deine Wunden, laß
Die Tränen fließen unaufhaltsam –
Geheime Wollust schwelgt im Schmerz,
Und Weinen ist ein süßer Balsam.
Luther erschütterte Deutschland – aber Francis Drake beruhigte es wieder: Er gab uns die Kartoffel.
Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.
Was ist die Musik? Sie steht zwischen Gedanken und Erscheinung; als dämmernde Vermittlerin steht sie zwischen Geist und Materie; sie ist beiden verwandt und doch von beiden verschieden; sie ist Geist, aber Geist, welcher eines Zeitmaßes bedarf; sie ist Materie, aber Materie, die des Raumes entbehren kann.
Weise erdenken neue Gedanken, und Narren verbreiten sie.
Wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unseren Kleidern.
Wer einmal trifft, ist noch kein Schütze.
Wer nicht so weit geht, wie sein Gefühl ihn treibt und sein Verstand ihm erlaubt, ist ein Dummkopf.
Wer nie im Leben töricht war,
ein Weiser war er nimmer.
Die Worte sind dazu da, unsere Gedanken zu verbergen.
Alles in der Welt endet durch Zufall und Ermüdung.
Das Wesen des Frühlings erkennt man erst im Winter, und hinter dem Ofen dichtet man die besten Mailieder.
Der heutige Tag ist das Resultat des gestrigen. Was dieser gewollt hat, müssen wir erforschen, wenn wir zu wissen wünschen, was jener will.
Deutschland, das sind wir selber.
Die Herrlichkeit der Welt ist immer adäquat der Herrlichkeit des Geistes, der sie betrachtet.
Düfte sind die Gefühle der Blumen.
Ein Buch will seine Zeit. Alle schnell in wenigen Wochen geschriebenen Bücher erregen bei mir ein gewisses Vorurteil gegen den Verfasser.
Es gibt Leute, welche den Vogel genau zu kennen glauben, weil sie das Ei gesehen haben, aus dem er gekrochen ist
Es ist Gott vielleicht gar nicht recht, dass die Frommen die Fortdauer nach dem Tode so fest annehmen – in seiner väterlichen Güte will er uns vielleicht damit eine Surprise machen.
Gott wird mir verzeihen – es ist ja sein Beruf.
Hat man die Liebe durchgeliebt, fängt man die Freundschaft an.
Im wunderschönen Monat Mai als alle Knospen sprangen da ist in meinem Herzen die Liebe aufgegangen.
In der kleinen Brust eines Menschen kann sich gar viel Elend verstecken.
In der Kunst ist die Form alles, der Stoff gilt nichts.
Kunst ist der Zweck der Kunst, wie Liebe der Zweck der Liebe.
Leise zieht durch mein Gemüt liebliches Geläute Klinge, kleines Frühlingslied kling hinaus ins WeiteKling hinaus bis an das Haus wo die Blumen sprießen Wenn du eine Rose schaust sag, ich lass sie grüßen.
Mein Kollege sah Windmühlen für Riesen an, ich hingegen kann in unsern heutigen Riesen nur prahlende Windmühlen sehen.
Mitleid ist die höchste Form der Liebe – vielleicht die Liebe selbst.
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